„Künstliche Intelligenz erleichtert unser Leben“ Digitalministerin informiert sich bei CRS medical GmbH und Sensitec GmbH über den Einsatz digitaler Technologien in der Wirtschaft
Aßlar/Wetzlar. Digitale Technologien sind für alle Wirtschaftsbranchen entscheidend für die Zukunft.
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute bei ihrer Sommerreise die CRS medical GmbH in Aßlar besucht und sich unter anderem über den Nutzen von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen informiert. Anschließend stand die Sensitec GmbH in Wetzlar auf der Reiseroute, ein Sensorhersteller, der magnetoresistive Sensoren für hochgenaue Position- und Strommessung entwickelt und produziert.
Auch im Gesundheitswesen bekommt die Digitalisierung immer größere Bedeutung. Die Corona-Pandemie hat in einigen Bereichen wie ein Katalysator gewirkt. So ist die Nutzung von Telemedizin von 2019 bis 2020 um den Faktor 900 gestiegen. „Das ist eine beeindruckende Zahl, aber die Digitalisierung ist bei Weitem noch nicht überall im Gesundheitswesen angekommen. Gerade aber für den ländlichen Raum sind digitale Technologien entscheidende Zukunftsfaktoren“, sagte die Ministerin beim Besuch der CRS medical GmbH. Der Mittelständler mit Sitz in Aßlar erbringt seit 2004 Dienstleistungen in der Medizintechnik – bedarfsorientiert und innovativ an den Kundenwünschen orientiert. „Dass wir solch innovative Unternehmen in Hessen haben, ist ein wichtiger Baustein für die Digitalstrategie unseres Landes. Denn in dieser denken wir die Digitalisierung konsequent vom Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen her“, erläuterte Sinemus.
„Der Einsatz von barrierefreien digitalen Prozessen, unterstützt durch KI-Anwendung, wird das Gesundheitssystem und insbesondere die Versorgung von Patientinnen und Patienten in den nächsten Jahren grundlegend und nachhaltig verändern“, so Dr. Michael Schlapp, Geschäftsführer und Mitgründer der CRS medical GmbH.
Besonderes Interesse hat bei der Ministerin ein Forschungsprojekt von CRS medical gemeinsam mit der Universität Siegen sowie der mbeder GmbH geweckt, das vom Bundesforschungsministerium mit 1,3 Millionen Euro gefördert wird. Bei diesem ist das Ziel, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz das Rettungspersonal zu unterstützen und somit die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Das Aßlarer Unternehmen ermöglicht hier mit Telemetrie-Softwarelösungen dem Rettungsdienst die Übermittlung von Patientendaten in Echtzeit. „Kaum eine Technologie kann unser Leben so sehr erleichtern wie Künstliche Intelligenz. Gleichzeitig wird keine andere Technologie unser Leben so stark verändern. Daher ist es wichtig, KI transparent und nachvollziehbar einzusetzen, um die Akzeptanz zu steigern“, betonte die Ministerin. Nur durch Wissen über KI-Technologien sowie eine transparente Anwendung könne langfristig Vertrauen in KI gebildet werden.
Die Hessische Landesregierung wolle aber nicht nur das Vertrauen in KI steigern, sondern gleichzeitig auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups fördern. Mit dem KI-Innovationslabor zum Beispiel möchte das Land eine Recheninfrastruktur und die notwendige Expertise bereitstellen, um den Unternehmen das Testen zu ermöglichen. Eine weitere Maßnahme, die in der kürzlich vorgestellten KI-Zukunftsagenda verankert ist, sei das AI Quality and Testing Hub. In diesem sollen interdisziplinär Forschung, Entwicklung, Normung, Prüfmethoden und -infrastrukturen sowie Experimentierräume unter einem Dach vereint werden. Zudem gebe es das äußerst erfolgreiche Förderprogramm Distr@l, mit dem angewandte Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Hessen unterstützt werden. „Gerade Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Entwicklung und Anwendung von KI vor Herausforderungen, zum Beispiel beim Zugriff auf KI-Recheninfrastruktur. Die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft hängt also entscheidend davon ab, die Potenziale der KI auch in den kleinen und mittleren Unternehmen zu nutzen“, sagte Ministerin Sinemus.
Auch bei der Sensitec GmbH in Wetzlar spielt Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle. Der Sensorhersteller, den die Ministerin heute ebenfalls besuchte, entwickelt und produziert magnetoresitive Sensoren und Sensorsysteme. Die Produkte der Firma kommen dort zum Einsatz, wo Bewegung kontrolliert und gesteuert, wo Winkel, Wege, Positionen, Strom oder magnetische Felder gemessen und detektiert werden. Mit solchen Sensoren können Informationen hochauflösend erfasst werden und digitalen Systemen wie beispielwiese KI Algorithmen zugeführt werden – sozusagen eine „Enabler-Technologie“ die notwendig ist, um die analoge Welt mit der digitalen Welt und der Datenverarbeitung zu verbinden. In Zukunft werden solche KI-Algorithmen immer weiter in Sensorkomponenten integriert, um diese leistungsfähiger und „intelligenter“ zu machen. „Ihr Unternehmen ist ein gutes Beispiel, wo Digitalisierung dem Menschen dienen kann, was auch Richtschnur unserer Digitalisierungspolitik ist. Denn wir wollen Innovationen verantwortungsvoll und behutsam voranbringen, um einen Mehrwert für die Gesellschaft zu haben“, sagte die Ministerin. „Nur wer digitalisiere, könne sich zukunftsfähig aufstellen. Daher sei die Digitalisierung der hessischen Wirtschaft eine wesentliche Basis der Wettbewerbsfähigkeit.“
Jun Lei, Chief Financial Officer der Sensitec GmbH: „Sensoren sind sozusagen die Sinnesorgane der künstlichen Intelligenz – ohne Daten von geeigneten Sensoren fehlen die Informationen, die von den Algorithmen für maschinelles Lernen verarbeitet werden.“